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Neues Sandarium in Großenrode!

Im Rahmen des Kinderfreizeitprogramms der Stadt Moringen hatten sich fünf Kinder aus Moringen entschlossen, an einem der letzten Sommerferientage bei einem Projekt des Bürgervereins »Unsere Umwelt Mörliehausen« in Großenrode mitzumachen. Der Umweltverein hatte ihnen angeboten, sich am Bau eines sogenannten Sandariums zu beteiligen.

Wie bitte? Sandarium? Das mag sich mancher fragen. Das klingt nach Terrarium oder Aquarium, und es dient wie diese dem Schutz bestimmter Tierarten. 

Insektenhotels kennt mittlerweile jeder; doch nicht allen ist bekannt, dass dort nur etwa ein knappes Viertel aller Wildbienen einen Nistplatz findet. Die weitaus größte Mehrzahl der Wildbienen und Hummeln, aber auch Grabwespen und andere Insekten sorgen unter der Erdoberfläche für Nachwuchs. Das können Mauerritzen und Brachflächen sein, aber eben auch größere Sandflächen mit etwas Bewuchs und mit ausreichender Tiefe, damit die Bienen, die sich dort niederlassen wollen, ihre langen Gänge graben können, in denen sie Eier und Nahrungsvorräte ablegen. Daraus krabbelt dann im nächsten Jahr die nächste Generation ans Tageslicht.

Genau dazu dienen solche Sandarien, von einer Mauer geschützt und mit ungewaschenem Sand gefüllt. Vor allem Wildbienenarten wie etwa die fuchsrote Lockensandbiene und andere Sandbienen, die Frühlings-Seidenbiene, Furchenbienen, Hosenbienen und Pelzbienen nehmen solche Habitate gern an. Außer dem nun vorhandenen Habitat brauchen diese bedrohten Tiere auch ein passendes Nahrungsangebot; dazu dient die Anpflanzung von geeigneten Blühpflanzen auf und rings um das Sandarium. Auch in der Umgebung wächst und blüht vieles, und überdies sät ein Landwirt eine benachbarte Wiese regelmäßig mit Blühpflanzen ein.

Von den in Niedersachsen bekannten gut vierhundert Wildbienenarten (Stand 2002) sind inzwischen viele verschollen oder ausgestorben, und nicht alle Arten leben bei uns im Moringer Becken. Für sie soll das Sandarium eine von hoffentlich vielen weiteren Überlebensinseln werden.

Die Aktion wurde von der Stadt Moringen unterstützt, durch Jugendpfleger Martin-Oliver Neidlein, der auch selbst mit Hand anlegte, und durch Claus Stumpe vom Bauamt, der den Platz zur Verfügung stellte. Der Umweltverein bedankt sich bei Ihnen und vor allem bei den superfleißigen coolen Kids und ihren Eltern für die Mitarbeit!

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Veröffentlichung

Do, 22. August 2024

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